HERSTELLUNGSARTEN


WEBEN

Weben ist eine der ältesten Methoden, um Textilien herzustellen. Am Anfang der Weberei wurden hauptsächlich Kleidungsstücke gewebt, später dann auch Teppiche. Gewebt wurde mit den verschiedensten natürlichen Materialien von Flachs über Wolle bis hin zu Rindenbast.
Beim Weben werden die Kettfäden nebeneinander aufgereiht und vorgespannt damit der Schussfaden immer abwechselnd über und unter den Kettfäden durchgefädelt werden kann. So entsteht das klassische Webmuster. Nimmt man verschieden Schussfäden kann man Muster im Teppich abbilden. Auch lassen sich verschiedenste Materialien miteinander verweben, so dass man je nach gewünschten Eigenschaften des Teppichs heutzutage jedes beliebige, auch künstliche Garn verwenden kann.

 

Das Web-Handwerk hat mit der Zeit verschiedenste Entwicklungen durchgemacht. Zu Beginn wurden die Kettfäden noch horizontal aufgehängt und an Ihrem Ende Gewichte befestigt, um die Fäden straff zu halten. Im Laufe der Zeit wurden die Webstühle weiterentwickelt bis zur heute gebräuchlichen vertikalen Form. Heutzutage ist Weben immer noch ein sehr verbreitetes Handwerk, im Zuge der Industrialisierung wurden zusätzlich vollautomatisierte Webstühle erfunden, die ohne menschliches Eingreifen vollautomatisiert und effizient weben.

 


KNÜPFEN

Das Knüpfen ist ein deutlich jüngeres Handwerk als die Weberei. Hier werden auf einem groben Gewebe kurze Fäden verknotet. So können mit den verschiedensten Farben sehr komplexe Muster dargestellt werden. Das Knüpf-Handwerk hat seinen Ursprung im Orient und ist auch heutzutage noch primär dort angesiedelt.
Der bisher älteste geknüpfte Teppich, den man bei Ausgrabungen gefunden hat, wird auf 500 v. Chr. datiert. An diesem Fund finden sich aber bereits fast alle Merkmale des heutigen Orientteppichs wieder.
Beim Knüpfen werden fast nur natürliche Garne verwendet und auch eine mechanische Herstellung ist die Ausnahme. Die Qualität von Knüpfteppichen wird vor allem über die Knotendichte gemessen.

 


TUFTEN

Das Tuften ist die jüngste Methode der Teppichherstellung. Im amerikanischen Bürgerkrieg wurde die Technik fast völlig vergessen, bis sie Ende des 19 Jahrhunderts wieder aufgegriffen und kontinuierlich verbessert wurde.
Beim Tuften werden Fäden durch einen Trägerstoff genäht, sodass auf der Oberfläche Schlaufen entstehen. Diese Schlaufen/Schlingen können entweder geschlossen bleiben oder aufgeschnitten werden. Teppiche mit aufgeschnittenen Schlingen bezeichnet man als Veloursteppiche. Über eine unterschiedliche Länge der Schlaufen können verschiedene Oberflächen geschaffen werden, so sind Shaggy-Teppiche getuftete Teppiche mit besonders langen, aufgeschnittenen Schlingen.
Während früher der Trägerstoff durch Hitzeeinwirkung geschrumpft wurde, um die Fäden festzuhalten, wird heutzutage meist nur die Rückseite abgeklebt.